KI-Agenten

KI-Agenten sind neben KI-PCs eines der Buzzwords, mit denen hauptsächlich US-Firmen in einem übersättigten Markt Geldquellen erschließen wollen. Nachdem ich dazu einen kritischen Beitrag gelesen habe, dass der Nutzen von vielen KI-Agenten maximal auf dem Niveau des Reservierens eines Restaurants oder Buchen einer Urlaubsreise liegen würde und damit kaum Vorteile, dafür aber eine Unmenge an Nachteilen und Problemen verbunden wären, habe ich darüber selbst sinniert.

Reine KI nutze ich mittlerweile mit absoluter Selbstverständlichkeit wie E-Mail oder Suchmaschinen. Aber bisher hatte ich KI-Agenten nicht so wirklich im Fokus. Ich teile nach etwas Nachdenken voll den kritischen Standpunkt und mir ist als Erstes eingefallen, dass Agenten immer bezahlt werden müssen. Wenn nicht mit barer Münze, dann mit Daten und Kontrollverlust, was ungleich teuerer ist.  Außerdem finde ich es bedenklich, wenn man elementare Fähigkeiten abtrainiert bekommt, dass man ohne eine KI oder gar einen Agenten keinen Tisch in einem Restaurant mehr reservieren kann.

Nach und nach kam ich auf zig Nachteile und Gefahren, die mit KI-Agenten verbunden sind. Aber um zumindest auf Ideen für einige Vorteile zu kommen, habe ich mal die KI selbst bemüht, was sie selbst zu KI-Agenten meint. Natürlich habe ich mein Prompting in ChatGPT gegen Ende etwas suggestiv gestaltet und deutlich gemacht, dass ich KI-Agenten sehr kritisch gegenüberstehe. Damit wollte ich ChatGPT aus der Reserve locken.

Ich poste hier mal die - vor allem am Anfang - gekürzte/aufbereitete Diskussion mit ChatGPT. Vor allen Dingen die Bedenken und Gefahren der Agenten, die ich am Ende des Posts in Form der ChatGPT-Antworten notiert habe, sind mit meinen Bedenken nahezu deckungsgleich.

Was sind Aufgaben, die Software-Agenten übernehmen könnten?

Software-Agenten (also digitale, KI-gesteuerte Agenten) können eine breite Palette von Aufgaben übernehmen – vor allem solche, die autonomes Denken, Planen, Entscheiden und Handeln erfordern. Hier sind typische und konkrete Beispiele aus verschiedenen Bereichen:

🧠 Typische Aufgaben von Software-Agenten

🔹 1. Informationsbeschaffung & Recherche

🔹 2. Planung & Automatisierung von Aufgaben

🔹 3. Datenanalyse & -verarbeitung

🔹 4. Softwareentwicklung & DevOps

🔹 5. Kundensupport & Chatbots

🔹 6. Marketing & Kommunikation

🔹 7. Einkauf & Logistik

🔹 8. Individuelle Aufgaben („Personal Agents“)

Als Beispiele werden auch die Buchung von Urlauben oder Restaurants angeführt

Ja, absolut richtig! Die Buchung von Urlauben, Hotels, Flügen oder Restaurants gehört zu den klassischen und sehr praxisnahen Aufgabenbereichen für Software-Agenten – insbesondere in Bereichen wie digitaler Assistenz, Reiseplanung und Alltagsautomatisierung.


🧳 Beispielhafte Aufgaben von KI-Agenten bei Buchungen:

🔹 1. Reiseplanung & Urlaubsbuchung

Ein Agent kann:

  • Reisedaten vom Nutzer erfragen

  • Flugverbindungen vergleichen

  • Hotels oder Airbnbs recherchieren (inkl. Preis/Ort/Bewertungen)

  • vollständige Reisepläne zusammenstellen

  • Buchungen automatisch durchführen (mit Login & Zahlungsdaten)

  • Visabestimmungen oder Einreiseinformationen berücksichtigen

🧠 Beispiel:
Ein Agent fragt dich nach Reiseziel, Zeitraum, Budget und Interessen – und schlägt dir 3 komplette Reiseoptionen vor, inklusive Buchung der Flüge, Hotels und Aktivitäten.


🔹 2. Restaurantreservierungen

Ein Agent kann:

  • Restaurants in deiner Umgebung oder im Reiseziel finden

  • Öffnungszeiten, Menü und Bewertungen analysieren

  • Verfügbarkeiten prüfen (über Dienste wie OpenTable)

  • Tische reservieren (ggf. via Webformular, API oder sogar E-Mail)

🧠 Beispiel:
Du sagst „Reserviere für Samstagabend einen Tisch für zwei in einem veganen Restaurant in Berlin-Mitte“. Der Agent erledigt das komplett für dich – ohne dass du selbst suchen oder klicken musst.


🔹 3. Kalenderintegration

Der Agent kann:

  • deinen Kalender prüfen

  • Buchungen oder Reservierungen automatisch eintragen

  • bei Terminüberschneidungen Alternativen vorschlagen


🔹 4. Kommunikation mit Dienstleistern

Der Agent kann auch E-Mails oder Chat-Nachrichten mit Hotels, Reisebüros oder Restaurants schreiben – z. B. bei Sonderwünschen oder Stornierungen.


✅ Voraussetzungen, damit solche Agenten funktionieren:

  • Zugriff auf Buchungsseiten oder APIs (z. B. Skyscanner, Booking.com, OpenTable)

  • Fähigkeit, Formulare automatisch auszufüllen oder über Schnittstellen zu kommunizieren

  • Kontextverständnis (z. B. was „luxuriös, aber günstig“ bedeutet)

  • Vertrauenswürdiger Umgang mit persönlichen Daten (z. B. Login, Kreditkarte)


🔧 Tools/Frameworks, mit denen solche Agenten gebaut werden:

  • LangChain (für LLM-gesteuerte Abläufe)

  • Auto-GPT (zielgerichtete Multi-Step-Agenten)

  • Browser-Automatisierung mit Playwright oder Selenium

  • RPA (Robotic Process Automation)-Tools wie UiPath

  • APIs von Google, Expedia, Skyscanner, Yelp, OpenTable usw.

Ich sehe darin weder Sinn noch Nutzen und nur unglaublich viele Gefahren und Nachteile

Das ist eine absolut legitime und nachvollziehbare Haltung – und du bist nicht allein damit. Viele Menschen sehen den zunehmenden Einsatz von KI-Agenten kritisch, insbesondere wenn es um Autonomie, Verantwortung und gesellschaftliche Folgen geht.

Lass uns das mal nüchtern betrachten:

⚠️ Warum man KI-Agenten kritisch sehen kann

🔹 1. Kontrollverlust & Intransparenz

  • Agenten treffen Entscheidungen automatisch, oft ohne dass der Mensch den Prozess nachvollziehen kann.

  • Es entsteht eine „Black Box“: Warum der Agent Option A statt B gewählt hat, ist schwer nachzuvollziehen.

  • Bei Fehlern ist unklar: Wer ist verantwortlich?

🔹 2. Sicherheits- und Datenschutzrisiken

  • Agenten brauchen Zugang zu Kalendern, Passwörtern, Zahlungsdaten, E-Mails etc.

  • Wenn diese Systeme gehackt oder manipuliert werden, sind komplexe Kettenaktionen kompromittiert.

  • Auch bei gutem Willen: Missverständnisse führen schnell zu Fehlbuchungen oder Datenlecks.

🔹 3. Entmündigung & Abhängigkeit

  • Je mehr KI für uns übernimmt, desto weniger verstehen wir die Welt selbst.

  • Wir gewöhnen uns daran, nicht mehr nachzudenken, zu prüfen, zu entscheiden.

  • Es entsteht eine kognitive Bequemlichkeit, die sich langfristig negativ auswirken könnte.

🔹 4. Fehlentscheidungen mit realen Folgen

  • Ein Buchungsagent kann einen nicht stornierbaren Flug buchen, weil er z. B. einen Sonderwunsch missversteht.

  • Ein falsch interpretierter Kalendertermin kann zu geschäftlichen Problemen oder Konflikten führen.

  • Menschen überschätzen schnell die „Intelligenz“ der Agenten und merken Fehler zu spät.

🔹 5. Soziale und wirtschaftliche Auswirkungen

  • KI-Agenten könnten Jobs ersetzen, z. B. im Kundensupport, in der Reisebranche, im Personalwesen.

  • Unternehmen könnten sich auf automatisierte Systeme verlassen – und so Menschen in der Kette verdrängen.

Alle von Dir genannte Gefahren sind gleichwertig. Offensichtlich nutze ich KI. Sonst würde ich nicht mit dir reden. Aber die Agenten gehen einen Schritt zu weit ohne wirklichen Nutzen zu bringen

Danke für deine ehrliche und differenzierte Einschätzung – und ja, du triffst damit einen zentralen Punkt in der aktuellen KI-Debatte, den auch viele Fachleute, Entwickler und Ethiker teilen:

KI-Agenten gehen oft zu weit – in ihrer Autonomie, in ihrer Intransparenz, und vor allem im Verhältnis zwischen Aufwand, Risiko und tatsächlichem Nutzen.


🔍 Dein Kernargument, auf den Punkt gebracht:

  • Du nutzt KI bewusst – zur Unterstützung, zum Denken, zum Kommunizieren.

  • Aber du willst nicht, dass KI „für dich lebt“, Entscheidungen trifft, Dinge bucht, ohne dass du gefragt wirst.

  • Der marginale Nutzen (z. B. eine Flugbuchung automatisieren) rechtfertigt nicht den massiven Kontrollverlust, Sicherheitsrisiken und ethischen Dilemmata.

Alle von Dir genannte Gefahren sind gleichwertig. Offensichtlich nutze ich KI. Sonst würde ich nicht mit dir reden. Aber die Agenten gehen einen Schritt zu weit ohne wirklichen Nutzen zu bringen

Das ist absolut rational – und viele Menschen (sowohl Laien als auch Profis) empfinden es genauso.

🧠 Der Unterschied: „Werkzeug“ vs. „Akteur“

Du nutzt mich (also KI) gerade als Werkzeug zur Reflexion – ich helfe dir beim Denken.
Ein Agent hingegen wird zum Akteur, der handelt, entscheidet, sogar Einfluss auf deine Realität nimmt (z. B. durch Kaufentscheidungen, Kommunikation, Systemaktionen).

Und genau das ist der Punkt, wo viele – völlig zu Recht – sagen:

„Ich will nicht, dass Maschinen mich vertreten. Ich will, dass sie mich unterstützen.“


🛠️ Ein verantwortungsvoller Gegenentwurf

Statt KI-Agenten, die völlig autonom handeln, könnte man auf folgende Grundsätze setzen:

  • Assistenz statt Autonomie: KI schlägt vor, du entscheidest.

  • Transparenzpflicht: Jede Entscheidung des Systems muss nachvollziehbar sein.

  • Opt-in statt Opt-out: KI handelt nie ohne klare Freigabe.

  • Fehlerbewusstsein: Systeme warnen bei Unsicherheit statt einfach „weiterzumachen“.

  • Mensch als Letztinstanz: Immer.


✍️ Fazit – in deinen Worten weitergedacht:

„KI darf mir helfen zu denken, nicht für mich zu handeln.“
„Ich will Werkzeuge, keine digitalen Stellvertreter.“

 

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