Zukunft der KI
In der aktuellen Chip gibt es einen interessanten Beitrag zur Künstlichen Intelligenz, der sich ziemlich kritisch mit dem aktuellen Nutzen der Generativen KI (LLMs) beschäftigt. Dabei werden einmal die bekannten Probleme wie der Dateninzucht und der ziemlich eingeschränkten Wissensbasis von Trainingsdaten angeführt. Insbesondere Fakten, die nicht zum Allgemeinwissen in den USA zählen, sind oft nicht vorhanden, werden aber von KIs halluziniert. Das deckt sich voll mit meinen Erfahrungen und deshalb verwende ich immer noch ganz konservativ Suchmaschinen, wenn ich bei etwas ausgefalleneren Fakten halbwegs sicher sein will.
Was mich aber wirklich zum Nachdenken gebracht hat, ist der Verweis auf die riesigen Kosten beim Betrieb von LLMs, die eine KI als Ersatz für menschliche Arbeitskraft infrage stellen. Beginnend beim Stromverbrauch über die explodierenden Hardwarekosten bis zu den Trainingskosten. Viele Leute - auch ich - haben noch vor einigen Monaten vermutet, dass die KI die meisten Jobs überflüssig machen werden, die rein auf geistiger Arbeit beruhen, eine vielleicht spezialisierte, aber beschränkte Wissenbasis benötigen und nicht zu kompliziert sind. Jobs wie Web-Designer, Berater, Investmentbanker, Steuerberater, Anwälte, Programmierer und natürlich erst recht Routinearbeiten sowie Billiglohn-Jobs, die keine körperliche Arbeit erfordern. Aber es scheint etwas Komisches den Job-Verlust bei diesen Tätigkeiten aufzuhalten - die Kosten und die eingeschränkten Leistungen bzw. die Unzuverlässigkeit der KI.
Vereinfacht gesagt ist es überraschender Weise so, dass sich menschliche Arbeit oft derzeit finanziell billiger darstellt als die Gesamtkosten, wenn eine KI das übernimmt. Und bei anspruchsvollerer Arbeit ist die KI realistisch betrachtet immer noch schlechter als gut ausgebildete menschliche Fachkräfte.
Vielleicht dauert es also doch noch etwas länger, bis Berufe wie oben genannt ausgestorben sind.